Am Autismus der Staatsführung geht auch der Zukunftsbedarf der jüngeren Generationen
vorbei, die für Wahlergebnisse auch nicht so wichtig zu sein scheinen. Wesentliche Fragen
zu deren Zukunftssicherung, (Aus-)Bildung und beruflichen Perspektiven bleiben im Land
der Dichter und Denker unbeantwortet. Die Antworten sind politischer Absentismus und
rückläufige Wahlbeteiligung. Aus der größten Partei des Landes, den Nichtwählern, formiert
sich eine neue außerparlamentarische Opposition der Ignorierten, die die Legitimität der
Führenden zunehmend gefährdet, da die Parteien in ihrer Kultur und Systematik gefangen
sind, und ihre Protagonisten kein Interesse an einer Veränderung des für sie komfortablen
Status Quo zeigen.

Auf 250 Seiten mit mehr als 400 Quellenangaben und vielen praktischen Beispielen aus
Wirtschaft und Politik werden die geschilderten Defizite deutscher Gegenwartskultur
der Führung beschrieben und die Antworten darauf nicht geschuldet. Die Unterschiede
zwischen privatwirtschaftlicher und politischer Gestaltung werden deutlich heraus-
gearbeitet. Sie begründen auch die höhere Akzeptanz von Unternehmern im Vergleich zu
Berufspolitikern, die anstelle von Sachlösungen lediglich zustimmungsfähige Problem-
linderungen anstreben. Der ständige Versuch, nur die Rechte aus übertragener Macht
wahrzunehmen und den Pflichten auszuweichen, geschweige denn, Rechenschaft abzugeben,
ist ein gesamtgesellschaftliches Ärgernis. Es muss nicht zum Kollaps kommen, auch wenn
die Eliten sich nicht systembedingt aus sich selbst heraus verändern werden. Die
Alternativen sind soziale Unruhen, volkswirtschaftliches Scheitern mit entsprechenden
Konsequenzen oder gesellschaftlicher Druck von Bürgern, die vorbildliche Führung im
Sinne ihrer Werte und zur Erhaltung des Wohlstandes im Land des Exportweltmeisters
wollen, aber auf Mittelmäßigkeit und Verschwendung keinen Wert legen...


Eine unternehmerische Herausforderung !